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US-INVASION Professor War (2) Zurück zum 1. Teil
Der charismatische Powell aber, der bis zum Scheitern der Uno-Verhandlungen einen Ruf wie Donnerhall genoss, stand schon damals vor allem für sich selber. Was Wolfowitz und Powell im Laufe der Jahre ersonnen haben, dafür hat sich ein hübscher Ausdruck eingebürgert: "Cheneys Lied für Amerika". Es ist ein Lied mit einer Grundmelodie und zwei Refrains, wie bei so unterschiedlichen Sängern nicht anders zu erwarten. Powells Überlegungen fielen schon damals moderat aus: Die USA seien der einzige Ordnungsfaktor auf der Weltbühne, der sich nach dem Kalten Krieg allerdings auf unübersichtliche regionale Konflikte einstellen müsse. Amerika bleibe deshalb auf Alliierte angewiesen und müsse im Übrigen sein Monopol als Weltmacht verteidigen - mit diplomatischen Mitteln. So denkt und argumentiert der Außenminister Powell noch heute. Konkurrenten am Aufstieg hindern Auch Wolfowitz räumte dem "unipolaren Moment" höchste Priorität ein. Die militärische Überlegenheit Amerikas dient in dieser Logik jedoch vor allem dazu, neue Konkurrenten, sei es in Asien, sei es in Europa, am Aufstieg zu behindern - mit Mitteln, die nicht unbedingt auf die Diplomatie beschränkt bleiben müssen. So gesehen ist die Abspaltung des neuen Europa vom alten eine erfreuliche Entwicklung, macht sie doch das Entstehen eines politisch, wirtschaftlich und militärisch einigen Kontinents zumindest auf mittlere Sicht unwahrscheinlich. Die Ideenkonstrukte der beiden flanieren seither durch viele außenpolitische Traktate. In den neunziger Jahren hatte eher Powell die Oberhand, bis sich dann Wolfowitz mit seinen radikalen Vorstellungen durchsetzte, weil George W. Bush Präsident wurde und sich die Anschläge am 11.September 2001 ereigneten. Die Ideen fanden sich erstmals in Reinkultur in einer Rede wieder, die Präsident Bush im vergangenen Frühsommer in West Point hielt. Alleingänge und Präventivkriege Damit erregte er weltweit Aufsehen, weil er aggressiv das Recht Amerikas auf Alleingänge und Präventivkriege verteidigte. Sie gingen danach in die "Nationale Sicherheitsstrategie" ein, die sich das Weiße Haus im Juli zueigen machte. Jetzt ist das Lied Richard Cheneys für Amerika aus der Feder des strategischen Weltendenkers Paul Wolfowitz zur Hymne Amerikas im Irak-Krieg geworden. Der Krieg, der heute Nacht beginnen soll, verdankt sich eigentlich einem komplizierten Gedankengang, dem Paul Wolfowitz als erster und konsequenter als andere Neokonservative nachgegangen ist. Doch eines hat er nicht abgesehen: dass sich kein werbewirksamer konkreter Grund für den Regimewechsel in Bagdad finden lassen würde. Was bleibt, ist der Wunsch des Weißen Hauses nach Beseitigung eines Diktatoren, der die Massenvernichtungswaffen im großen und ganzen dem Westen verdankt, unter anderem Amerika, dessen Freund Saddam war, als der Iran der beginnenden Mullah-Herrschaft der Hauptfeind war. Im Krieg, sagen die Amerikaner, ist nur die erste Kugel sicher. Von da an sind all die schönen Pläne, die sich etwa das Pentagon ausgedacht hat, im Zweifelsfall hinfällig. Der Verlauf des Krieges hängt von der Gegenwehr ab, die Saddam Hussein leisten wird - und den Mitteln, die er einsetzt. Und über jeden Krieg bildet sich die Welt mindestens zweimal ein Urteil: am Anfang und am Ende. Erst am Ende werden wir wissen, ob der kleine Prophet Paul Wolfowitz wirklich Recht behalten sollte.
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19. März 2003 | |||||||||||||||||||||||||||
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